Gastbeitrag von Barbara Schmid Immer wieder kommt die Frage auf, ob man „SEO denn wirklich braucht“… Dazu gleich zu Beginn eine harte, aber ehrliche Antwort: Die schönste Website bringt Dich nicht weiter, wenn sie nicht gefunden wird! Natürlich kann man hoffen und warten (Zeit ist schließlich auch ein Faktor – der einzige, denn man nun mal überhaupt nicht beeinflussen kann). Aber es gibt so unglaublich viele Möglichkeiten, einer tollen Website im Ranking zu helfen und somit auch den Lesern, die die wertvollen Informationen so auch zugänglich gemacht bekommen.

SEO besteht nicht nur aus Keywords

Was mich immer wieder ärgert ist die Tatsache, dass SEO ganz oft nur auf die Keywords reduziert wird! Natürlich sind Keywords immer noch wichtig, um den Suchmaschinen Informationen zum Inhalt der Seiten und Beiträge zu geben. Aber noch viel wichtiger ist es, den Besuchern einen wirklichen Mehrwert zu bieten! Ganz genau das entspricht nämlich auch dem Grundgedanken der Suchmaschinen: Dem Suchenden das bestmögliche Ergebnis auszuwerfen.

Die allerersten SEO-Maßnahmen schon vor dem Start

SEO fängt schon lange vor der Keywordrecherche an z.B. mit der Domain: Eine lange, komplizierte Domain ist keine gute Idee – kurz und leicht zu merken ist das anzustrebende Ergebnis. Dann geht es auch gleich weiter mit dem Webhosting: Hier lohnt es sich, ein paar Gedanken vorab einzuplanen. Günstige Preise locken, aber man sollte sich darüber im Klaren sein, dass man häufig mit einer höheren Ladezeit „bezahlt“. Das Thema Ladezeit sollte inzwischen bei allen angekommen sein – keiner hat Zeit und Lust zu warten, bis sich eine Seite aufgebaut hat. Diese sollte unbedingt unter 3 Sekunden verfügbar sein, sehr gerne noch schneller. Gerade da immer mehr Menschen mobil auf die Seite zugreifen und die Qualität der Verbindung nicht immer die beste ist, kann dies der entscheidende Faktor sein, ob jemand auf der Seite bleibt oder sofort abspringt.

Sicherheit gehört auch zu SEO

Tatsächlich sind noch immer Seiten da draußen unterwegs, die nicht über ein SSL-Zertifikat verfügen (erkennbar am kleinen Schloss vor der URL). Das ist mittlerweile nicht mehr zulässig und in diesen Fällen besteht akuter Handlungsbedarf! Mittlerweile werden diese Seiten auch als „nicht sicher“ angezeigt, was eine denkbar schlechte Grundlage für ein Vertrauensverhältnis ist. Kontaktformulare, Newsletter-Anmeldungen, Shop-Seiten oder auch Cookies können personenbezogene Daten übermitteln und darum führt an der SSL- Verbindung kein Weg vorbei.

Sogar die Datensicherung ist ein Teil von SEO!

„Wie bitte?“ werden jetzt viele fragen? Was hat denn meine Datensicherung mit SEO zu tun? Ganz einfach: Genau wie bei der Zuverlässigkeit des Webhosters kommt es darauf an, dass die Website so gut wie möglich erreichbar und verfügbar ist. Wenn mal etwas schief gelaufen ist z.B. bei einem Update, neuem Plugin etc. ist es wichtig, mit einer Datensicherung die schnelle Wiederherstellung der Website zu ermöglichen. Kommen Besucher auf die Seite und diese ist nicht verfügbar, werden sie bestimmt nicht so schnell wieder vorbeischauen… Bei der Installation sollte auch an ein wirklich sicheres Passwort gedacht werden in Kombination mit einem Benutzernamen, der bitte nicht „admin“ sein sollte.

Theme-Auswahl für die Zielgruppe

Bei einer WordPress Website geht es weiter mit der Auswahl des Themes, also der Gestaltung und Funktionalität der Seite. Hier ist es immer wichtig, ein optisch ansprechendes, modernes und selbstverständlich responsives Design aus vertrauenswürdiger Quelle zu wählen. Die Funktionalität und Gestaltung macht einen großen Teil der Suchmaschinenoptimierung aus. Die Nutzererfahrung beeinflusst die „Verweildauer“ auf einer Website und dies wiederum wird von den Suchmaschinen erkannt. Je länger sich jemand auf einer Website aufhält, desto wertvoller muss sie für den Suchenden sein und das macht sich im Ranking bemerkbar. Die Verweildauer kann aber nur dann hoch sein, wenn eine Menge Aspekte berücksichtigt sind. Die technischen Punkte sind schon genannt, hinzukommt, dass die Seite ansprechend sein soll, logisch im Aufbau und in der Navigation, sinnvoll verknüpft und mit qualitativ hochwertigen Informationen gefüllt ist. Ganz wichtig ist auch, wie immer, die Zielgruppe: Wird sie sich dort wohlfühlen? Passt die Gestaltung, Farbgebung, Aufbau zu Deinen Lesern? Finden Deine Besucher die Antworten auf ihre Fragestellungen?

Plugins und SEO

Das ist ein riesengroßes Thema, dem eigentlich schon ein eigenständiger Beitrag gewidmet werden könnte! Zuallererst gibt es seit Juli 2019 nach dem Urteil des EuGHs die Anforderung ein Opt-In Cookie anzubieten – der alleinige Hinweis, dass Cookies verwendet werden reicht nicht aus. Wenn es dann um die verschiedenen Plugins geht, ist unbedingt darauf zu achten, dass sie keine personenbezogenen Daten speichern, verschicken etc. Generell geht es immer darum (was bis zu einem gewissen Grad auch absolut sinnvoll ist), darauf zu achten, was mit den Daten Deiner Besucher passiert. Wir müssen ihnen Möglichkeiten bieten, die Verwendung der Daten zu unterbinden und sie zusätzlich umfassend darüber informieren. Oft denkt man gar nicht darüber nach, wo überall Daten gesammelt werden – eine intensivere Auseinandersetzung damit ist sinnvoll. Auch gibt es viele Plugins, die einen bei der Umsetzung der DSGVO unterstützen. Ein SEO-Plugin sollte darüber hinaus immer im Einsatz sein: Yoast SEO dürfte vielen ein Begriff sein, es gibt auch weitere, sehr gute Alternativen. Klar muss jedoch beim Einsatz eines solchen Tools sein, dass dieses nicht die Suchmaschinenoptimierung übernimmt, sondern lediglich bei der Umsetzung unterstützt. Grundsätzlich habe ich zu Plugins immer ein etwas zwiespältiges Verhältnis: Sie können eine Menge, bereiten aber auch des öfteren Probleme. Daher bin ich damit immer etwas„geizig“ und setze nur die unbedingt Erforderlichen ein.

Bilder-SEO

Die Sache mit den Bildern ist auch immer wieder ein ganz wichtiges Thema. Nicht nur, dass die Bilder rechtlich in Ordnung sein müssen (bitte nur eigene Bilder oder alle anderen mit klaren Lizenzbedingungen!), sondern auch deren Größe ist ein Thema. Damit meine ich nicht nur die Abmessungen der Bilder (welche auch beachtet werden sollten), sondern insbesondere die Dateigröße. So oft gibt es Probleme mit Ladezeiten, die schlicht und ergreifend mit der Dateigröße zusammenhängen, weil Bilder „einfach so“ von Kamera oder Smartphone hochgeladen werden. Bitte vergesst das Komprimieren nicht! Für die Darstellung ist definitiv keine Druckvorlage notwendig und oft reicht eine geringe Auflösung. Wenn ihr schon dabei seid: Gönnt den Bildern einen passenden Dateinamen (nicht nur img_123.jpg) gern auch schon mit passendem Keyword. Und füllt dann auch gleich noch die Metadaten mit aus, das ist für die Bildersuche noch immer wichtig.

Keyword Recherche

Die Recherche ist ein wichtiger Bereich, wenn auch, wie schon erwähnt, nicht alles. Ein Baustein zu ganzheitlichem SEO. Hier kann man unglaublich viel Zeit investieren, aber ich bin immer der Meinung, dass Artikel nicht (nur) für Suchmaschinen, sondern in erster Linie für die Leser geschrieben werden müssen. Wenn man im Thema ist und wertvollen Content liefert, ist man schon auf dem richtigen Weg. Trotzdem nutze ich natürlich maßvoll Keywords, allerdings nicht aus unendlich vielen Tools, sondern an erster Stelle steht immer ein Brainstorming. Dann geht es weiter mit dem simpelsten Tool überhaupt: Google Suchemit „Autocomplete“, dann mit „ähnlichen Suchergebnissen“. Außerdem nutze ich gern „Ubersuggest“ und „Answer the public“ – das war es dann meistens schon.

SEO hat viele Gesichter

Jetzt könnte ich hier noch unendlich weiterschreiben, SEO ist an so vielen Stellen möglich und hört außerdem nie auf. Es ist leider nichts für Ungeduldige, da man nicht von heute auf morgen Erfolge sehen wird. Regelmäßigkeit, Ausdauer, Kenntnisse rund um SEO und Zeit sind die Punkte, die auf Dauer zum Erfolg führen. Meine SEO-Grundlagen-Tipps:

  • Schon vor dem Start der Website über SEO nachdenken (vieles kann man nachträglich machen, aber eben nicht alles oder nur mit erhöhtem Aufwand)
  • Webhoster bewusst auswählen (nicht nur nach dem Preis schauen, sondern auch nach Verfügbarkeit, Datensicherung, Support etc.)
  • Datensicherung einrichten z.B. über den Webhoster, wenn möglich und leicht und selbstständig wieder herstellbar oder WordPress Plugin UpdraftPlus
  • Sicheres Passwort vergeben, am besten über Passwort-Manager für richtig starke Zeichenkombinationen
  • Theme-Auswahl nach vorher festgelegten Anforderungen (ansprechend, modern,responsive, möglichst flexibel anpassbar…)
  • Plugins: SEO Plugin nutzen, weitere Plugins auf DSGVO-konformität prüfen, regelmäßig aktualisieren
  • Bilder-SEO
Über die Autorin Barbara Schmid ist Virtuelle Assistentin mit Spezialisierung in Webdesign, SEO, Gestaltung. Mit ihrem fundierten Fachwissen hilft sie Businessfrauen zu mehr Sichtbarkeit und Wunschkunden durch Planung und Gestaltung einer Website oder durch Optimierung einer bestehenden Business-Website. 

Wie Ihr Eure SEO optimierten Texte auch für Euer Personal Branding nutzen könnte, dazu findet Ihr hier ein paar wichtige Tipps & Tricks.

 

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